Nahrungsergänzungsmittel
Ernährung

Nahrungsergänzungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel sollten, wie der Name schon verrät, ergänzend zur Ernährung eingenommen werden.

Zusätzlich sind sie, besonders wenn sie von minderer Qualität sind, keine Wunderkapseln, die eine schlechte Ernährung ausgleichen können. Hier einige Gründe weshalb Nahrungsergänzungsmittel nur mit Vorsicht zu genießen sind:


1. Mangelnde Regulierungen und Qualität

Nahrungsergänzungsmittel unterliegen leider nicht den gleichen strengen Regulierungen wie Medikamente. Dies kann zu großen Qualitätsunterschieden führen. Manche Produkte enthalten nicht die angegebenen Mengen an Nährstoffen oder sind mit Schadstoffen verunreinigt. ‍


2. Überdosierung und Nebenwirkungen

Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann zu einer Überdosierung bestimmter Nährstoffe führen, was gesundheitliche Risiken birgt. Zum Beispiel kann eine übermäßige Zufuhr von Vitamin A zu Lebertoxizität führen, während eine hohe Eisenzufuhr Magenprobleme verursachen kann. Diese Risiken sind bei der Aufnahme von Nährstoffen durch Lebensmittel wesentlich geringer, da der Körper überschüssige Mengen oft besser regulieren kann. ‍


3. Fehlende Synergien

Lebensmittel enthalten eine Vielzahl von Nährstoffen, die in Kombination miteinander besser wirken. Diese Synergien fehlen oft bei isolierten Nahrungsergänzungsmitteln. Beispielsweise verbessert Vitamin C aus Lebensmitteln die Eisenaufnahme, was bei einem isolierten Eisensupplement möglicherweise nicht der Fall ist. ‍


4. Natürliche Nährstoffe haben eine bessere Bioverfügbarkeit

Nährstoffe aus natürlichen Lebensmitteln werden in der Regel besser vom Körper aufgenommen und verwertet als synthetische Nährstoffe aus Nahrungsergänzungsmitteln. Dies liegt daran, dass natürliche Nährstoffe oft in einer Form vorliegen, die für den Körper leichter zu nutzen ist. Zum Beispiel enthält Spinat nicht nur Eisen, sondern auch Vitamin C, das die Eisenaufnahme fördert. ‍


5. Förderung einer gesunden Ernährung

Der Fokus auf eine ausgewogene Ernährung fördert insgesamt gesündere Essgewohnheiten und einen besseren Lebensstil. Eine abwechslungsreiche Ernährung sorgt nicht nur für die Aufnahme aller notwendigen Nährstoffe, sondern unterstützt auch die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden. Wissenschaftlich belegt ist, dass durch den Verzehr von frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Fleisch und gesunden Fetten die Gesundheit nachhaltig gefördert wird, indem Herz-Kreislauf, Darmgesundheit, Psyche, Immunsystem, Gewichtskontrolle, Haut- und Knochengesundheit positiv beeinflusst werden. ‍


6. Risiko von Wechselwirkungen

Nahrungsergänzungsmittel können mit Medikamenten interagieren und deren Wirkung beeinflussen. Zum Beispiel kann Vitamin K die Wirksamkeit von Blutverdünnern beeinträchtigen. Solche Wechselwirkungen sind bei einer normalen Ernährung weniger wahrscheinlich.


ACHTUNG:

Weshalb Folsäuretabletten schon vor Eintritt einer Schwangerschaft und dann auch in der Schwangerschaft auch bei gesunder Ernährung eingenommen werden sollten! Selbst bei einer ausgewogenen Ernährung ist die Einnahme von Folsäuretabletten idealerweise schon 2 Monate vor eintreten der Schwangerschaft und dann auch in der Schwangerschaft wichtig, um sicherzustellen, dass der Körper genügend Folsäure bekommt. Folsäure ist entscheidend für die Zellteilung und die Entwicklung des Neuralrohrs beim Fötus, das sich in den ersten Wochen der Schwangerschaft bildet. Ein Mangel an Folsäure kann zu schweren Geburtsfehlern wie Neuralrohrdefekten führen. Da es schwierig sein kann, allein über die Ernährung genügend Folsäure zu sich zu nehmen, empfehlen Gesundheitsbehörden die Einnahme von Folsäurepräparaten bereits vor und während der frühen Schwangerschaft. Wir empfehlen allen Schwangeren die Einnahme eines Folsäurepräparates!


Warum Veganerinnen Vitamin B12 zu sich nehmen sollten!

Vitamin B12 ist ein essentielles Vitamin, das hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt. Es ist vor allem wichtig für die Produktion roter Blutkörperchen, die DNA-Synthese und die Funktion des Nervensystems. Da pflanzliche Lebensmittel keine nennenswerte Mengen an Vitamin B12 enthalten, laufen VeganerInnen Gefahr, einen Mangel zu entwickeln. Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu Anämie, neurologischen Störungen und anderen Gesundheitsproblemen führen. Daher ist es für VeganerInnen unerlässlich, Vitamin B12 in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln zu sich zu nehmen, um ihre Gesundheit zu erhalten. Vorsicht ist geboten bei dem Versuch diesen Vitamin B12 Mangel mittels Algen auszugleichen, da Algen hauptsächlich Vitamin B12-Analoga enthalten. Diese Analoga sind biologisch inaktiv und können das körpereigene Vitamin B12 blockieren, was zu einem Vitamin B12-Mangel führen kann, anstatt diesen zu verhindern. Auch könnten Algen zu einer Überdosierung an Jod führen und leider enthalten sie auch häufig Arsen, Quecksilber, Blei und Cadmium. Wir empfehlen allen VeganerInnen die Einnahme eines Vitamin B12-Präparates oder den regelmäßigen Verzehr von künstlich mit Vitamin B12 angereicherten Lebensmitteln!


Warum Vegetarierinnen Vitamin D zu sich nehmen sollten!

Vitamin D ist ein essenzielles Vitamin, das hauptsächlich durch die Einwirkung von Sonneneinstrahlung auf die Haut synthetisiert wird und in einigen tierischen Produkten vorkommt. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Kalzium- und Phosphatspiegels im Blut, was entscheidend für die Knochengesundheit und das Immunsystem ist. Zusätzlich spielt Vitamin D eine wesentliche Rolle bei der Hormonproduktion und -regulation, insbesondere bei den Fortpflanzungshormonen. Da pflanzliche Lebensmittel in der Regel wenig oder kein Vitamin D enthalten und Menschen in sonnenarmen Regionen häufig nicht genügend Sonnenlicht erhalten, laufen Vegetarier Gefahr, einen Mangel zu entwickeln. Ein Mangel an Vitamin D kann zu Knochenschwund, Osteoporose, Hormonungleichgewicht und einem geschwächten Immunsystem führen. Daher ist es für Vegetarier unerlässlich, Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln zu sich zu nehmen, um ihre Gesundheit zu erhalten. Wir empfehlen allen VegetarierInnen die Einnahme eines Vitamin D-Präparats oder regelmäßigen Konsum von angereicherten Lebensmitteln! Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die zu einer Malabsorption oder vermehrten Ausscheidung gewisser Mikronährstoffe führen können, wie zum Beispiel Zöliakie, perniziöse Anämie, chronische Nierenerkrankungen oder spezifische genetische Stoffwechselstörungen wie Homozystinurie oder Phenylketonurie. Ebenso gibt es spezifische Malabsorptionssyndrome aufgrund von Kurzdarmsyndrom oder Zuständen wie Morbus Crohn. Zusätzlich gibt es zahlreiche Grunderkrankungen, die eine erhöhte Zufuhr dieser Nährstoffe erfordern, wie zum Beispiel Osteoporose oder Eisenmangelanämie. Falls Sie aufgrund einer dieser oder einer ähnlichen Erkrankung Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müssen, empfehlen wir dringend, diese nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt abzusetzen.

Veröffentlicht am 08.03.2025
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